Wild lebende Vögel sind heutzutage insbesondere durch intensive Land- und Forstwirtschaft gefährdet. Die europäische Vogelschutzrichtlinie verschafft diesen Tieren ausreichend große Lebensräume.
Die "Richtlinie über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten", wie man die Vogelschutzrichtlinie offiziell nennt, will für sämtliche wildlebenden europäischen Vogelarten eine ausreichende Vielfalt und eine ausreichende Flächengröße der Lebensräume erhalten oder wiederherstellen. Neben Regelungen zum Individualschutz aller Vogelarten, die in den artenschutzrechtlichen Bestimmungen des Bundesnaturschutzgesetzes umgesetzt sind, verpflichtet sie zur Einrichtung von „Besonderen Schutzgebieten“ („Special Protection Areas“ – SPA), also zu den Gebieten, die wir hier Vogelschutzgebiete nennen.
Vielfältige Vogelwelt in der Eifel
Im Grunde genommen eignet sich die gesamte Vulkaneifel zum Vogelschutzgebiet, denn die Artenvielfalt ist bestechend. An manchen Stellen leben sogar ausgesprochen seltene Tiere. So kann man beispielsweise im Gebiet rund um den Sangweiher bei Ulmen Rotmilane, Graureiher oder Kormorane erleben.
Vogelschutzgebiete in der Vulkaneifel
- Vulkaneifel
Das Vogelschutzgebiet Vulkaneifel begeistert auf 11,25 km² mit den markanten Kuppen- und Hanglagen, die von zahlreichen historischen Steinbrüchen geprägt sind. Die beeindruckenden Felswände, die u.a. beim Abbau von Lava entstanden sind, dienen als wichtige Brutplätze für den majestätischen Uhu. Diese Region gehört zu den bedeutendsten Brutgebieten des Uhus in Rheinland-Pfalz und bietet ein einzigartiges Naturerlebnis für alle, die die Schönheit der Eifel und ihrer seltenen Tierwelt entdecken möchten.
- Jungferweiher
Der Jungferweiher ist ein malerisches Stillgewässer, das auf etwa 430 m über NN in einer flachen Mulde liegt und durch Vulkanismus entstanden ist. Umgeben von seggen- und binsenreichen Verlandungszonen, bietet der Maarsee ein wertvolles Habitat für zahlreiche Vögel. Geschützt sind hier 45,34 ha Fläche. Besonders bemerkenswert sind die nahrungsreichen Schlammfluren, die als Rast- und Nahrungsgebiete für Seeschwalben und Watvögel dienen. Zusammen mit dem Sangweiher bildet er eines der bedeutendsten Gebiete dieser Art im Nordwesten des Landes – ein wahres Paradies für Natur- und Vogelbeobachter.
- Sangweiher und Erweiterung
Dieses flach angestaute Gewässer liegt inmitten einer gewässerarmen Mittelgebirgslandschaft und zeichnet sich durch eine besonders artenreiche Pflanzen- und Nahrungsvielfalt aus. Es stellt ein bedeutendes Rastgebiet im nördlichen Teil des Landes dar und bietet Limikolen einen wertvollen Zwischenstopp. Darüber hinaus ist es bekannt als Brut- und Rastgebiet für Gründelenten, die hier in Ruhe ihre Heimat finden. Geschützt sind hier 77,93 ha. Ein ideales Ziel für Naturfreunde und Vogelbeobachter, die die Vielfalt der Region erleben möchten.
Über den Naturpark und UNESCO Global Geopark Vulkaneifel hinausgehend
- Wälder zwischen Wittlich und Cochem
Die Moseleifel und die warmtrockenen Steilhänge des Moseltals bieten eine eindrucksvolle Landschaft aus ausgedehnten Mischwäldern, in denen Eichen einen hohen Anteil ausmachen. Diese ungestörten Wälder sind ein wichtiger Lebensraum für verschiedene Spechtarten, insbesondere für den Mittelspecht, der hier im nördlichen Landesteil seine größten Vorkommen hat. Felsbiotope in der Region bieten zudem wertvolle Lebensräume für den Uhu und die Zippammer. Das Vogelschutzgebiet ist insgesamt 235,63 km² groß, wo von 53,24 km² Fläche im Gebiet des UNESCO Global Geoparks liegen.
- Ahrgebirge
Entdecken Sie die unberührte Natur der Ahr-Region mit ihren weitläufigen, ruhigen Mittelgebirgswäldern und idyllischen Bachauen. Besonders beeindruckend sind die sonnigen Felsnasen, die spektakuläre Ausblicke bieten. Diese Gegend beheimatet die größte Population des Schwarzstorches in Rheinland-Pfalz und ist ein wichtiger Rückzugsort für viele bedrohte Waldvogelarten. Beobachten Sie seltene Arten wie den Rauhfußkauz, Haselhuhn, Schwarz- und Grauspecht sowie große Bestände des Eisvogels und Rotmilans in ihrem natürlichen Lebensraum. Von geschützten 304,34 km² liegen nur 4,67 km² Fläche im Natur- und Geopark Vulkaneifel.
- Mittel- und Untermosel
Das Moseltal mit seinen warmtrockenen Steilhängen und den tief eingeschnittenen, bewaldeten Seitentälern bietet eine beeindruckende Vielfalt an Lebensräumen. Felsen, Brachen und verschiedene laubholzdominierte Waldtypen prägen die Region. Die große Anzahl und flächenmäßige Ausdehnung der artenreichen Lebensräume machen das Gebiet besonders attraktiv und schützenswert, insbesondere für eine Vielzahl bedrohter Arten gemäß Anhang I. Hier befinden sich auch die größten Brutvorkommen von Arten wie dem Haselhuhn – ein wahres Refugium für bedrohte Tiere. Vom Vogelschutzgebiet Mittel- und Untermosel liegen 3,9 km² von insgesamt 158,91 km² im UNESCO Global Geopark Vulkaneifel.