Prof. Dr. Büchel im Steinbruch gemeinsam mit Prof. Dr. Volker Lorenz und Jane Stelzer.

Unter Federführung von Prof. Georg Büchel von der Universität Jena konnten in einem Forschungsprojekt des Naturparks und UNESCO Global Geoparks Vulkaneifel bei einer umfassenden Neukartierung rund 30 bisher unbekannte Maare im Westeifel-Vulkanfeld entdeckt werden. Unterstützt wurde Prof. Büchel dabei von den Professoren Volker Lorenz, Universität Würzburg und Michael Ort, Arizona State University. Die Forschungsergebnisse erhöhen die bisher bekannte Anzahl von Vulkanen des Typs „Maar“ in der Region und liefern neue Erkenntnisse über die vulkanische Geschichte der Eifel.

„Die ersten Ergebnisse des von uns finanzierten dreijährigen Forschungsprojektes zeigen, dass wir nicht nur 77 Maare vorzuweisen haben, sondern knapp mehr als 100“, erklärte Dr. Andreas Schüller, Geschäftsführer des Natur- und Geoparks Vulkaneifel. Die neu identifizierten Maare sind Vulkane, die durch explosive Wasserdampf-Eruptionen entstanden sind. Die meisten dieser Maar-Krater sind verlandet, beinhalten keinen See, sind durch Erosion verändert oder durch Gesteinsmassen überdeckt und daher in der Landschaft selten erkennbar. Durch den Einsatz moderner Untersuchungsmethoden konnten nun für das bloße Auge nicht sichtbare und verborgene geologische Strukturen identifiziert werden.  

  • Geländeaufnahme in einem Steinbruch bei Lissingen © Natur- und Geopark Vulkaneifel
    Geländeaufnahme in einem Steinbruch bei Lissingen © Natur- und Geopark Vulkaneifel
  • Im vollen Audimax der Junior Uni Daun fanden die öffentlichen Abendvorträge statt. Hier stellten Prof. Dr. Georg Büchel, Prof. Dr. Volker Lorenz und Jane Stelzer ihre neue Kartierung der Vulkane der Westeifel vor. © Natur- und Geopark Vulkaneifel
    Im vollen Audimax der Junior Uni Daun fanden die öffentlichen Abendvorträge statt. Hier stellten Prof. Dr. Georg Büchel, Prof. Dr. Volker Lorenz und Jane Stelzer ihre neue Kartierung der Vulkane der Westeifel vor. © Natur- und Geopark Vulkaneifel
  • Untersuchung des Untergrundes mit dem Protonenmagnetometer - hier bei Steffeln © Natur- und Geopark Vulkaneifel
    Untersuchung des Untergrundes mit dem Protonenmagnetometer - hier bei Steffeln © Natur- und Geopark Vulkaneifel

Dies erfolgte im ersten Schritt durch die mittlerweile öffentlich verfügbaren Geländemodelle, deren Datengrundlage aus sogenannten Laserscan-Daten bestehen, die mittels Satelliten erfasst wurden. Hieran schloss sich eine intensive Geländearbeit an, bei der auch alle aktiven Steinbrüche begangen wurden. Die im digitalen Geländemodell erkennbaren Verdachtsflächen wurden mittels geophysikalischer Messmethode, einem Protonenmagnetometer, überprüft.

Die Entdeckung der neuen Maare in der Vulkaneifel stellt einen bedeutenden Fortschritt in der geowissenschaftlichen Forschung dar. Sie bietet nicht nur neue Einblicke in die vulkanische Geschichte der Region, sondern hat auch potenzielle Auswirkungen auf den Geotourismus und die Bildungsarbeit im Natur- und Geopark Vulkaneifel. Die besonders hohe Maardichte im Gebiet des UNESCO Global Geoparks Vulkaneifel machte ebendiesen zur weltweiten Typlokalität für Maarlandschaften und schuf damit auch die Grundlage für die UNESCO-Anerkennung vor nunmehr 10 Jahren. Die nun noch höhere Maar-Dichte unterstreicht diese Auszeichnung maßgeblich.

                                                                                         

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