Kalkfelsen

Auf der rheinland-pfälzischen Seite der Kalkeifel schließen sich die Dollendorfer und Hillesheimer Kalkmulde südlich an die großen Naturschutzgebiete Lampertstal und Alendorfer Kalktriften in Nordrhein-Westfalen an.

Fakten

  • Größe: 1.326 ha
  • Gebiet: Hillesheim und Jünkerath
  • Landkreise und kreisfreie Städte: Vulkaneifel
  • Verbandsgemeinden und verbandsfreie Gemeinden: Daun, Gerolstein, Kelberg

Auch hier konnten charakteristische Biotopbestände der alten, landwirtschaftlich geprägten Kulturlandschaft mit ihren beweideten Kalk-Halbtrockenrasen und Wacholderheiden erhalten werden. Angesichts der Artenvielfalt ihrer Flora und Fauna zählt vor allem die Dollendorfer Kalkmulde zu den bedeutendsten Landschaftsräumen in Rheinland-Pfalz.

Insektenparadies

Der Blütenreichtum ihrer über 60 unterschiedlichen, zum Teil stark gefährdeten Pflanzengesellschaften hat sich zu einem Anziehungspunkt für Insekten entwickelt. In den Kalkmulden kommen viele bedrohte Tagfalterarten wie der in Rheinland-Pfalz vom Aussterben bedrohte Wunderklee-Bläuling vor.

Eine Besonderheit sind die Kalkquellsümpfe bei der Ortschaft Feusdorf. Bemerkenswert sind auch die Waldmeister- und besonders die Orchideenbuchenwälder in den Randhöhen und auf den Kuppen der Kalkmagerrasen von Hillesheimer und Dollendorfer Kalkmulde.

Bei der Vernetzung der unterschiedlichen Biotoptypen spielen Fließgewässer wie Kyll, Selbach und Wirft eine wichtige Rolle und bieten gute Lebensbedingungen für seltene Vogelarten wie Eisvogel, Wasseramsel und Schwarzstorch.

Steckbrief zum FFH-Gebiet

5605-306 - Obere Kyll und Kalkmulden der Nordeifel | Fauna-Flora-Habitat-Gebiete in RLP

  • Kalkrasen
  • Kalkfelsen
  • Wandern in Kalkrasengebieten

Lebensraumtypen (Anhang I)

  • 3150 Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hydrocharitions
  • 3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion
  • 5130 Formationen von Juniperus communis auf Kalkheiden und -rasen
  • *6110 Lückige basophile oder Kalk-Pionierrasen (Alysso-Sedion albi)
  • *6210 Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia), (* besondere Bestände mit bemerkenswerten Orchideen)
  • *6230 Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden
  • 6430 Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe
  • 6510 Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis)
  • *7220 Kalktuffquellen (Cratoneurion)
  • 7230 Kalkreiche Niedermoore
  • 8150 Kieselhaltige Schutthalden der Berglagen Mitteleuropas
  • *8160 Kalkhaltige Schutthalden der collinen bis montanen Stufe Mitteleuropas
  • 8210 Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation
  • 8220 Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation
  • 8230 Silikatfelsen mit ihrer Pioniervegetation (Sedo-Scleranthion, Sedo albi-Veronicion dillenii)
  • 9110 Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum)
  • 9130 Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum)
  • 9150 Mitteleuropäischer Orchideen-Kalk-Buchenwald (Cephalanthero-Fagion)
  • 9170 Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald (Galio-Carpinetum)
  • *9180 Schlucht- und Hangmischwälder (Tilio-Acerion)
  • *91E0 Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno padion, Alnion incanae, Salicion albae)

* = Prioritärer Lebensraumtyp

Arten (Anhang II)

Fische und Rundmäuler

  • Bachneunauge (Lampetra planeri)
  • Groppe (Cottus gobio)

Schmetterlinge

  • Blauschillernder Feuerfalter (Lycaena helle)
  • Skabiosen-Scheckenfalter (Euphydryas aurinia)
  • *Spanische Flagge (Euplagia quadripunctaria)

* = Prioritäre Art

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