Die Hochlagen der Eifel reichen bis auf 700 Meter über Normalnull und sind das Quellgebiet vieler Eifelbäche wie Salm, Lieser, Alfbach, Ahbach oder Uessbach.
Diese Geburtsorte der Bäche und Flüsse waren oft auch bevorzugte Siedlungsstellen des Menschen. Viele Ortsnamen in der Vulkaneifel wie Bereborn, Wallenborn, Salm oder Pützborn tragen die Quellen schon im Namen.
Eine typische natürliche Vulkaneifelquelle ist eine Sickerquelle mit mehreren Austrittsquellen in einem größeren Quellbereich. Diese können im Wald oder häufig auch im grünlanddominierten Offenland liegen. Quellen sind aber nicht nur Orte, an denen Grundwasser aus der Erde tritt. Sie sind immer auch Lebensraum für eine seltene Lebensgemeinschaft von Pflanzen und Tieren.
In Gebieten mit quartärem Vulkanismus können Mineralquellen hinzukommen, die in der Vulkaneifel häufig als sogenannte Dreese zutage treten. Manche dieser Mineralquellen und die zusätzlich angelegten Brunnen wie beispielsweise in Dreis, Daun oder Gerolstein entwickelten sich zu bedeutenden Wirtschaftsstandorten mit weltweit exportierten, natürlichen Mineralwässern.
Die Lieser – ein bedeutender linker Nebenfluß der Mosel
Die Lieser entspringt westlich von Boxberg bei 564 Meter über Normalnull. Die typische Sickerquelle liegt in einer Quellmulde innerhalb einer grünlandgeprägten, offenen Landschaft. Mehrere Quellaustritte sammeln sich hier zu einem naturnahen Quellbach. Die Mulde ist geprägt von artenreichem Grünland: Mager- und Frischwiesen liegen in den trockeneren Hangbereichen und Nass- und Feuchtwiesen in den Senken und entlang der Quellbäche. Attraktive Pflanzenarten wie Sumpfdotterblumen, Sumpfschafgarben, Schlangenknöterich und Sumpfhornklee finden hier ihren Platz. Pfeifengras, Binsen und Simsen kommen als Feuchtezeiger hinzu. Der Lebensraum „Quellflur“ ist zudem wichtig für spezialisierte Amphibien, Schmetterlinge und Vögel.