Lange Zeit herrschte die Meinung vor, dass vulkanische Gesteine am Aufbau der Erdkruste nur geringen Anteil hätten. Heute weiß man aber, dass -einschließlich der Meeresböden- 3/4 der gesamten Erdoberfläche aus vulkanischen Gesteinen besteht. Zurzeit sind auf der gesamten Erde etwa 550 Vulkane aktiv oder in Ruhestellung, die sie jederzeit wieder aufgeben können. Das zeigen die gewaltigen Ausbrüche des Pinatubo auf den Philippinen vom 15. Juli 1991.

Wie funktioniert ein Vulkanausbruch?


Viele Vulkanausbrüche funktionieren wie das Entkorken einer Sektflasche. Das Innere der Flasche steht unter Druck und die Kohlensäure ist im Sekt gelöst. Wird die Flasche entkorkt, lässt der Druck nach und die entweichende Kohlensäure reißt den Sekt mit nach oben. Beim Vulkanausbruch spielt sich etwas Vergleichbares ab. In einer Kammer tief unter dem Vulkan steht eine flüssige, unter Druck stehende Gesteinschmelze. Kommt es zu einem Aufreißen einer Spalte in der Erdkruste, kommt es zur Druckentlassung und das Magma entmischt sich. Die Gase, hauptsächlich Wasserdampf , werden freigesetzt und reißen die Schmelze mit an die Erdoberfläche. Der Vulkan bricht aus. Aber nicht jedes Magma reagiert so. Vielmehr entscheidet die chemische Zusammensetzung des Magmas welcher Vulkantyp entsteht bzw. wie das Magma an der Erdoberfläche austritt.

Welche Vulkantypen gibt es?

Im wesentlichen entscheidet der SiO2 - und Wasserdampfgehalt einer magmatischen Gesteinsschmelze, wie das Magma an der Erdoberfläche austritt und welche vulkanischen Formen dabei entstehen.

A. Schildvulkane:


  1. Sind der SiO2- und Wasserdampfgehalt eines Magmas gering, entsteht eine dünnflüssige Lava, die ohne größere Explosionen austritt. Meist ist sie wesentlich heißer als zähflüssige Lava. Darum erstarrt sie erst nach längerer Zeit und kann deshalb sehr lange und weit fließen. So entstehen flache Schildvulkane mit großem Durchmesser und geringer Höhe (z.B. Hawaiianische Vulkaninseln)

  2. Sind der
    SiO2 -Gehalt niedrig, der Wasserdampfgehalt jedoch hoch, steigen die Dampfblasen durch das dünnflüssige Magma ungehindert nach oben. So entstehen feurige Lavafontänen, die von geringer Explosionstätigkeit begleitet werden. Auch hierbei bilden sich Schildvulkane, allerdings mit seitlicher Ausdehnung.

B. Schichtvulkane:

Hat das Magma neben einem hohen SiO2 - Gehalt auch einen hohen Wasserdampfgehalt, entsteht ein zähflüssiges Magma. Dies versperrt den Dampfblasen den Weg nach oben. Dadurch bauen sich Überdrücke auf, die zu gewaltigen Explosionen führen. Hierbei wird die Lava in feinste Ascheteilchen zerstäubt und mehrere Kilometer hoch in die Atmosphäre geschleudert. Lässt der Wasserdampfdruck zwischendurch nach, kommt es neben dem Auswurf von Aschen und Schlacken auch zum Ausfluss von Magma, sogenannten Lavaströmen. Durch solch eine Wechsellagerung von Aschen-, Schlacken- und Lavalagen entstehen Schichtvulkane bzw. Schlackenkegel mit abgestumpfter Spitze. Dies sind die häufigsten Landvulkane. Zu diesem Typus gehören die quartären Schlackenkegel der Eifel, wie z.B. die Mosenberg-Reihenvulkangruppe nahe Manderscheid in der Vulkaneifel.

C. Maare:

Maare dagegen sind trichterförmige Vulkane und die zweithäufigsten Landvulkane. Sie entstehen durch das Zusammentreffen und -wirken von heißem Magma und Grundwasser in einer hydraulisch aktiven Bruchzone im Festgestein. Heftige Wasserdampfexplosionen fragmentieren das umgebende Festgestein und fördern es nach oben. Nach einer gewissen Zeit bricht die Explosionskammer ein und an der Erdoberfläche bildet sich dadurch ein Maartrichter. Die durch die Eruptionen - in einem Wall um den Trichter herum - an der Oberfläche abgelagerte Maartephra besteht zu 80% aus Festgestein und zu 20% aus vulkanischen Aschen und Lapilli. Diese Art von Vulkanismus nennt man Phreatomagmatismus. In der Eifel wurden bisher 75 Maare entdeckt. Die meisten davon sind so genannte Trockenmaare (Eckfelder Maar etc.). Einige wenige Maartrichter sind zum Teil noch mit Seen (Meerfelder Maar, Holzmaar, Pulvermaar etc.), Sümpfen oder Mooren (Hinkelsmaar, Dürres Maar etc.) ausgefüllt.

Seitennavigation

Wir verwenden nur technisch notwendige Session-Cookies. Wir speichern keine persönlichen Daten.