Das Wort Drees kommt von „Dreyse“, der keltischen Bezeichung für sprudelnde Quelle, verwandt mit dem altgermanischen Wort „Thrais“ für sprudeln oder wirbeln. In der Vulkaneifel hat sich das Wort mundartlich bewahrt und bezeichnet hiesige Mineralwasser- und Kohlesäurequellen.
Fast jeder Ort in der Vulkaneifel hat seinen Drees, dem er seinen Namen leiht, darunter so bekannte wie Dauner, Gerolsteiner oder Dreiser. Manche Gemeinde verdankt einem Drees und seinem kostbarem Nass ihre Gründung. Schon die Römer rühmten die Wasserqualität der Vulkaneifel-Quellen und bauten sogar Leitungen mit dem Eifelwasser bis nach Köln.
Die Mineralwässer aus der Vulkaneifel sind außerordentlich reichhaltig an für die Ernährung wertvolle Mineralien. Das verdanken sie dem vulkanischen Untergrund, den sie auf ihrem langen Weg durchlaufen. Das Kohlendioxid, aus dem in Verbindung mit Wasser Kohlensäure entsteht, ist für die Mineralanreicherung verantwortlich. Es stammt aus dem Erdinneren und man kann es getrost als Atem der Vulkane bezeichnen.
Die Unterschiede zwischen den einzelnen Mineralwässern sind größer, als beispielsweise zwischen einzelnen Biersorten, da Mineralien geschmackstragend sind. Kein Drees ist wie der andere.
Hier wollen wir wohl- und weniger bekannte Dreese im Naturpark und UNESCO Global Geopark Vulkaneifel vorstellen und Sie einladen zu einer vulkaneifelweiten Kostprobe.
Mineralwasser – Zeuge der vulkanischen Aktivität
Seit Jahrtausenden brubbelt und sprudelt es in der Vulkaneifel. Gashaltiges Wasser quillt aus Spalten und Klüften der Erdkruste ans Tageslicht und zeugt von der einstigen und von der heutigen vulkanischen Tätigkeit. Und genau diese vulkanische Vergangenheit liefert die Grundlage für ein Nahrungsmittel, das von unseren Tischen nicht mehr wegzudenken ist: das Mineralwasser.
Zunächst als Niederschlag auf die Erde gefallen, sickert das Wasser durch Klüfte, poröse vulkanische Gesteine und die älteren Schichten des Grundgebirges, das hier aus rund 400 Millionen Jahre alten Meeresablagerungen besteht. Dabei reichert es sich mit Mineralien an und wird ausgiebig gefiltert. Irgendwo tief in der Erde trifft das Wasser dann auf etwas, das genau in die andere Richtung – also nach oben – strebt: das Kohlendioxid. Wer glaubt, dort unten im Erdinneren sei heute alles ruhig und friedlich, der irrt. Hier ist glühend heißes Magma ständig in Bewegung und schickt Grüße nach oben, indem es eine Vielzahl von Gasen freisetzt, unter anderem auch CO2 (Kohlendioxid). Es steigt aus dem oberen Erdmantel durch die darüberliegende hier nur etwa 35 Kilometer mächtige Erdkruste bis an die Erdoberflache empor. Wenn nun Wasser und CO2 sich mischen, entsteht etwas, das wir fast jeden Tag zu uns nehmen: sprudelndes Mineralwasser.
Fachlich sind die meisten Quellen in der Vulkaneifel als Hydrogencarbonat-Säuerlinge zu bezeichnen. Im Gegensatz zu Mofetten, in denen das Kohlendioxid als Gas trocken zu Tage tritt, gelangt es durch die Mineralwasserquellen in geloster Form an die Erdoberfläche. Das besondere an diesen Quellen sind die Mineralien und die Kohlensäure, die dem Wasser einen äußerst wohlschmeckenden und prickelnden Geschmack verleihen.
Nachfolgend stellen wir die bedeutendsten gefassten Dreese der Vulkaneifel vor. Hier können Sie die Broschüre über die Dreese der Vulkaneifel auch downloaden.

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Wegen seiner heilenden Wirkung bei zahlreichen Beschwerden ist das Quellwasser anerkanntes Heilwasser und wird in Trink- oder Badekuren zur natürlichen Behandlung eingesetzt.





Der Kaltwassergeysir selbst ist nicht natürlichen Ursprungs, sondern geht auf eine Bohrung aus dem Jahr 1933 zurück. Ca. alle 30 Minuten kann man hier dasselbe eindrucksvolle Schauspiel erleben:

Zum Glück erbarmten sich rüstige Rentner aus Wollenborn und schritten zur Tat. Da der Ort reich an kohlensäurehaltigen Quellen ist, haben sie – quasi als Generalprobe – zunächst den am Ortsrand liegenden „Felddrees“ saniert, der seitdem besonders Wanderern und Touristen Erfrischung bietet.


Oft trifft man hier Wanderer und Einheimische, die ihre Flaschen mit dem kühlen Nass füllen. Seit Jahrhunderten nutzen Menschen das wohlschmeckende Sprudelwasser zum Trinken und Backen.

Seit Menschengedenken verströmt er sein wohlschmeckendes Sprudelwasser. Da er weiter vom ehemaligen Stadtkern entfernt liegt, als beispielsweise der Hotzendrees, ist er weniger bekannt und wird von den Bewohnern eher selten aufgesucht.




Aus der gemauerten Quelleinfassung strömen pro Minute etwa 2 Liter heilkräftiges Mineralwasser, das wegen seines hohen Mineralstoffgehaltes ein erfrischend-schmackhaftes Getränk ist. Die rostroten Ablagerungen zeigen auch hier den für die Vulkaneifel typischen hohen Eisengehalt des Quellwassers.


Der Ort Rothenbach, heute an Kelberg angegliedert, fand 1563 seine erste schriftliche Erwähnung. Der Ortsname geht vermutlich auf die Eisenockerbildung der Quelle und der damit einhergehenden Bachfarbe zurück.



Die Firma „Nürburg Quelle Hermann Kreuter GmbH“ hat mehrere starke Mineralwasserquellen innerhalb des Maarkessels des Dreiser Weihers durch Bohrungen erschlossen. Zu den wichtigsten gehört neben der namensgebenden Nürburg-Quelle und der Dreiser-Quelle auch die Vulkania-Heilquelle. Das Quellwasser zeichnet sich durch eine hohe Mineralisation und eine vielfältige Heilwirkung aus.

Der Wasserfluss ist relativ gering und bei lang anhaltender Trockenheit kann die Quelle zeitweise versiegen.



Die Helenenquelle zählt zu einer Vielzahl von Mineralwasserquellen im Gerolsteiner Raum und entspricht dem Haupttypus des Gerolsteiner Mineralwassers: viel Calcium und Magnesium und eine ordentliche Portion Kohlendioxid.



Das Wasser des Steffelner Dreeses zeigt zwei Besonderheiten: Die Konzentrationen der Elemente Kalzium und Magnesium sind im Vergleich zu benachbarten Mineralwasserquellen eher gering. Dies konnte mit der Verweildauer und der Tiefenlage des Wassers zu tun haben, aber auch mit dem Fehlen von kalkigen Gesteinen im Untergrund.